Warum ist eine Zahnbehandlung beim Pferd ein Muss ?

Pferde mahlen ihr Futter, auf Grund der Bauweise des Kiefergelenkes, durch seitliche Verschiebung des Unterkiefers. Außerdem ist der Oberkiefer weiter als sein Gegenüber, der Unterkiefer. Da jetzt auch noch die Kaufläche leicht schräg liegt, kommt es zu einer elliptischen Kaubewegung.

All diese Besonderheiten führen dazu, das fast jedes Pferd über kurz oder lang Probleme mit den Zähnen bekommt. Diese Probleme äußern sich nicht nur beim Fressen sondern insbesondere beim Reiten.

Regelmäßige Zahnkontrollen alle 12 -14 Monate können diesen Problemen vorbeugen.

Zahnbehandlungen ohne Sedation sind Tierquälerei !

Sedation ist der Fachbegriff für Beruhigung und Dämpfung. Eine Sedation ist keine Narkose. Da Pferde Fluchttiere sind kann man sich vorstellen, welche Auswirkungen Zwangsmaßnahmen und Maulgatter auf die Psyche eines Pferdes, ohne Beruhigungsmittel und angstlösende Medikamente haben. Eine vollständige Untersuchung der Maulhöhle ist nur mit einem Maulgatter möglich. Da der Schädel des Pferdes weitaus grössere Hohlräume (Nasennebenhöhlen oder Luftsäcke ) enthält als der menschliche, übertragen sich die Vibrationen des Raspelns (egal ob mit Maschine oder von Hand) wesentlich stärker auf das Gehirn.

Nicht zuletzt muß der Sicherheitsaspekt erwähnt werden. Mögliche Abwehrbewegungen können sowohl für den Untersucher als auch für das Pferd sehr gefählich werden.

Die modernen Sedativa haben sehr, sehr selten unerwünschte Nebenwirkungen von deutlich unter 1%.  

Aus diesen Gründen bin ich als Tierarzt die Sedation meinem Patienten Pferd bei der Zahnbehandlung unbedingt schuldig.